Algorithmen ermöglichen die Zusammenstellung und Auswertung großer Datensätze. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, hat der Einzug der Algorithmen in die Wirtschaftswissenschaften enorme Auswirkungen auf den Forschungszweig.1 Dank der neuen digitalen Methoden können die Forscherinnen und Forscher völlig neue Schlüsse ziehen.
Zum einen ersetzen Computer das mühevolle Abtippen von Hand. Das Erstellen und Auslesen von Datensätzen wird einfacher. Der Wirtschaftshistoriker James Feigenbaum von der Boston University, zum Beispiel, führte Zensusdaten aus verschiedenen Jahrzehnten in einen digitalen Datensatz zusammen. Dann trainierte er einen Algorithmus, die Datenpunkte einzelnen Individuen über Jahrzehnte hinweg korrekt zuzuordnen. Auf diese Weise konnten Feigenbaum und sein Team zeigen, welchen wirtschaftlichen Erfolg Einwanderinnen und Einwanderer in den USA haben.
Ein anderes Forscherteam aus Stanford wollte wissen, welche ökonomischen Auswirkungen der Klimawandel in ärmeren Ländern hat. Dazu fehlte es den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern jedoch an Daten. Abhilfe brachten hochauflösende Satellitenfotos, die es für nahezu alle Teile der Erde gibt. Die Forschenden brachten einem Algorithmus bei, auf den Fotos Anzeichen für wirtschaftliche Aktivität zu erkennen – wie zum Beispiel Quadranten mit Straßen und Fabriken. So konnten sie einschätzen, wie viel Wohlstand es in einer Region gibt.
1 https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/digitec/kuenstliche-intelligenz-fuer-volkswirte-17834053.html