News: Frankreich fahndet mit KI nach unangemeldeten Swimming-Pools

Stand:
Französische Regierung nutzt neue Software, um Steuern einzutreiben
Ein Swimmingpool im Garten in einer mediterranen Landschaft
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Wie das Online-Magazin Heise berichtet, hat die französische Regierung mit Hilfe von KI-Technik in neun Departements mehr als 20.000 unangemeldete Pools entdeckt.1 Das brachte der Regierung steuerliche Mehreinnahmen von 10 Millionen Euro.

In Frankreich müssen Pools und Anbauten versteuert werden, wenn sie ohne Abriss nicht versetzt werden können. Der Grund: Dort wird die Grundsteuer auf Basis des Grundstückswerts berechnet. Und ein privater Swimmingpool wirkt sich wertsteigernd aus. 

Um unangemeldete Pools zu identifizieren, nutzte die Regierung erstmals eine neue Technik mit dem Namen „Foncier innovant“ (deutsch „innovatives Grundstück“). Das algorithmenbasierte System erkennt Pools auf Luftbildern und gleicht sie mit dem Steuerregister ab.

Für die Umsetzung des Projekts arbeitete die Steuerdirektion mit dem französischen Beratungsunternehmen Capgemini und Google zusammen. Zukünftig soll die Software auch Anbauten wie große Gartenhäuser oder Veranden erkennen.

Bislang ist das Programm nach Berichten der Süddeutschen Zeitung jedoch noch recht fehleranfällig.2 Ein Mitarbeiter der französischen Finanzbehörde geht von einer Fehlerquote von rund 30 Prozent aus. Angestellte der Vermessungsämter müssen deshalb die Treffer der KI noch einmal mit Google Earth oder Google Street View überprüfen.3
 


[1] https://www.heise.de/news/Frankreich-KI-findet-auf-Luftbildern-zehntausende-nicht-angemeldete-Pools-7247789.html

[2] https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/kuenstliche-intelligenz-steuer-frankreich-swimmingpool-1.5648666

[3] https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/kuenstliche-intelligenz-steuer-frankreich-swimmingpool-1.5648666